Wie wird vorgegangen?
Schritt 1: Festlegung der Tätigkeiten
Welche Tätigkeiten bzw. Arbeitsbereiche sollen unter die Lupe genommen werden?
Ähnliche Tätigkeitsfelder können auch in einer Gruppe zusammengefasst werden,
z.B. "Gruppe Verwaltung".
Soll die Analyse in mehreren Abteilungen gleichzeitig oder nacheinander durchgeführt werden? Häufig ist es sinnvoll mit einem Pilotprojekt zu starten - also in einem Unternehmensbereich zu beginnen und dann das Vorgehen auf weitere Bereiche auszuweiten.
Schritt 2: Instrumente zur Ermittlung der Gefährdungen
Es gibt eine Reihe von etablierten Erhebungsinstrumente und Methoden. Genaue Vorgaben wie die Gefährdungsanalyse durchzuführen ist, gibt es vom Gesetzgeber nicht.
Das Video gibt einen guten Überblick:
Erhebungsinstrumente
- Fragebogen (Papier, online), z.B. S-Tool
- Mündliche Befragung in Gruppen, z.B. in Form der Arbeitssituationsanalyse
- Mündliche Befragung in Einzelinterviews
- Begehung/Beobachtung
Um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, empfiehlt sich die Kombination mehrerer Erhebungsinstrumente, z.B. Gruppeninterviews, Einzelinterviews mit BGM-Akteuren des Unternehmens und eine Begehung.
Schritt 3: Beurteilung der Gefährdungen
Nachdem die Ergebnisse aus allen Erhebungsquellen vorliegen, erfolgt die Beurteilung. Diese kann mit externer Unterstützung oder intern, z.B. im "Steuerkreis Gesundheit" erfolgen.
Aus der Beurteilung ergeben sich unterschiedliche Prioritäten für das weitere Vorgehen, welches sich in kurz-, mittel- und langfristigen Folgemaßnahmen spiegeln sollte. Im Anschluss sollten alle Mitarbeitenden über die Ergebnisse und geplanten Maßnahmen informiert werden.
Schritt 4 - 6: Übergang zum BGM
Aus den Ergebnisse können konkrete Maßnahmen abgeleitet werden, die sowohl
- Verhältnisprävention (z.B. Job Enrichment, Arbeitszeitmodelle, Ergonomie, Beratungsangebote) als auch
- Verhaltensprävention (z.B. Stressmanagement, Stärkung psychosozialer Gesundheit, Gesund Führen, Teamentwicklung, spezielle Unterweisungen) umfassen.
Nachdem die Maßnahmen umgesetzt wurden, sollte auch überprüft werden, ob die umgesetzten Maßnahmen zum erwünschten Erfolg geführt haben. Gegebenenfalls sind Anpassungen vorzunehmen.
Es wird deutlich, dass es sich bei den Gefährdungsanalyse nicht um ein einmaliges Projekt sondern um einen kontinuierlichen Prozess handelt.
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